Fachwissen Holz 2022

Holztrocknung hält Schnittholz dauerhaft in Form

Das Ziel einer Entfeuchtung oder Trocknung in Holzlagern ist ein konstantes Hallenklima zu schaffen, damit eine gleichmässig hohe Materialqualität garantiert werden kann.

Die gleichgewichtsfeuchte von Holz

Holz ist hygroskopisch und reagiert somit auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit: sinkt die Luftfeuchtigkeit, fällt auch die Holzfeuchtigkeit. Es gibt also einen konstanten Zusammenhang zwischen der Luftfeuchtigkeit und der Holzfeuchte, den man Holzfeuchtegleichgewicht nennt. Dieses Gleichgewicht stellt sich nicht spontan ein, sondern benötigt je nach Dicke des Holzes einige Zeit.

Die Holzfeuchtigkeit gibt den prozentualen Anteil von Wasser im Holz an und ist eine wichtige Kenngrösse in der Holzverarbeitung. Sie gibt Aufschluss über die Eigenschaftes des Holzes.

Eine zusätzliche Luftentfeuchtung oder Trocknung ist also bei der Holzlagerung ein wichtiger Faktor, der eine anschliessende reibungslose Produktion sichert. So kommt es nicht zu Verformungen, Verzug oder Oberflächenrissen und auch das Aufreissen bzw. Aufspringen von Verbindungen und Rahmenecken kann durch eine entsprechende Konditionierung des Holzes verhindert werden.

Getrocknetes Schnittholz, zum Beispiel für die Möbelherstellung, darf einen maximalen Feuchtegehalt von 8-9 % aufweisen. Bei anderem Holz, zum Beispiel für
Türen oder Fenster, darf der Feuchtegehalt bei maximal 12 % liegen. Wird diese Art von Holz in Räumlichkeiten ohne Entfeuchtung gelagert, kann eine stark schwankende Qualität die Folge sein. Wechselnde Feuchtigkeitsniveaus können eine Änderung der Holzstruktur bewirken und zu Verarbeitungsproblemen des Materials während der Endverarbeitung führen. Hohe Ausschussraten aufgrund mangelnder Qualität der Produkte sind die Folge.

Methoden zur Luftentfeuchtung und Trocknung

Zur Luftentfeuchtung werden im Wesentlichen zwei Verfahren angewendet:

1. Trocknung durch Sorption:
Das hygroskopische Material nimmt Feuchtigkeit auf und führt so zu einer Trocknung des Luftstroms. Dieser Teil des Vorgangs wird Adsorptionsprozess genannt. Um die darin angelagerte Feuchtigkeit aus dem Sorptionsmittel wieder auszutreiben, wird der Adsorptionskörper anschliessend mit heisser Luft in Gegenrichtung durchströmt, wodurch der heisse Luftstrom den im Adsorptionskörper gebundenen Wasserdampf aufnimmt. Es findet also eine Desorption statt, der entsprechende Prozess wird als Regeneration bezeichnet.

Bei einem Adsorptionstrockner besteht das Sorptionsmaterial meist aus einem hoch hygroskopischen Silikagel, welches fest in einem, sich langsam drehenden Rotor eingebettet ist, der kontinuierlich zwischen zwei getrennten, gegenläufigen Luftströmen rotiert. Im Adsorptionsbereich des Rotors wird der feuchte Luftstrom getrocknet. Im Regenerationsbereich wird die im Sorptionsmaterial gespeicherte Feuchtigkeit durch den heissen Luftstrom ausgetrieben und von diesem wieder aufgenommen. Da das Funktionsprinzip auf Sorption, also einem weitgehend temperaturunabhängigen Prozess und nicht etwa auf Kondensation beruht, sind Adsorptionstrockner besonders bei tiefen Temperaturen zu empfehlen. Zudem lassen sich durch Adsorptionstrockner auch besonders niedrige Feuchtewerte erreichen.

2. Luftentfeuchtung durch Kondensation:
Der Prozess der Luftentfeuchtung basiert in diesem Fall auf einem Kälteprozess. Dabei wird von der Kältemaschine eine niedrige Temperatur erzeugt, durch die der Wasserdampf aus der Luft kondensiert und die Luft somit entfeuchtet wird.

Eine freistehende Montage oder der mobile Einsatz sind ebenso möglich wie der Anschluss an ein Luftleitungsnetz zur optimalen Verteilung der getrockneten Luft im Raum. Dadurch kann auch die Feuchte in sehr grossen Hallen mit nur einem oder wenigen Geräten reguliert werden. Hinzu kommen Geräteausführungen und Baureihen zur Wand-, Hinterwand- und zur Deckenmontage sowie mit externer Wärmeabfuhr und für niedrige Temperaturen.

Für den Einsatz in temperatursensiblen Bereichen eignen sich Sonderausführungen mit Aussenkondensatoren. Hierbei wird die Kondensationswärme der Luftentfeuchter über einen externen Verflüssiger abgeführt, wodurch Schwankungen der Raumtemperatur, die durch den Betrieb des Entfeuchters entstehen können, ausgeschlossen werden.