Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften sind Ölfarben für den Anstrich von verwittertem und gerissenem Holz prädestiniert. Das soll nicht als Freipass missverstanden werden. Die üblichen Regeln zur Prüfung des Untergrundes sind auch bei Ölfarben einzuhalten. Welche das sind, erfahren Sie hier!
Die Vorarbeiten für sichere Anstriche auf alten, verwitterten, vergrauten und gerissenen Holzflächen sind minimal:
Das Resultat eines mageren Grundanstrichs sieht man in diesem Bild:
Bildlegende: Kreuzstöcke in gutem Zustand; die Schalung ist aber stark verwittert und ausgekreidet.
Die Kreuzstöcke (nicht saugender Altanstrich) wurden 2 Mal mit RUCOLINOL unverdünnt gestrichen. Das neue Täfer (stark saugend) wurde mit RUCOLAN Aussenvorlack (verdünnt mit 15% Terpentinersatz) grundiert und 1 mal mit RUCOLINOL Oelfarbe (wenig verdünnt mit TE) fertig gestrichen. Der Unterschied in der Farbton- und Glanzhaltung ist gravierend, obwohl beide Untergründe mit RUCOLINOL im gleichen Farbton fertig gestrichen wurden. Die Anstricharbeiten wurden im Juni 2007 ausgeführt. Ursache ist eindeutig die fehlende «Depotwirkung des Bindemittels» resp. das Wegschlagen der winzigen Oelmoleküle (durch den ausgemagerten Vorlack).
Wichtig: Als Grundierung für Ölfarben auf keinen Fall KH-Vorlack oder Tauch-und Aussengrund verwenden (ist auf nicht-masshaltigem Holz tabu). Der richtige Grundanstrich ist entscheidend für eine gute Farbtonhaltung.
Bild: Rückseite der Abblätterungen mit weissem Altanstrich.
Auslöser der Abblätterungen (bis aufs nackte Holz) ist meist hohe Feuchtigkeit im Holz, welche durch den «dichten» Neuanstrich eingeschlossen wurde. Bei Erwärmung oder Sonneneinstrahlung entwickelt die Feuchtigkeit einen hohen Dampfdruck, welcher den schlecht haftenden Altanstrich abdrücken kann (Schleifen vermindert die Haftung zusätzlich!).
Wichtig: Aus 1 Liter Wasser entstehen 1244 Liter Wasserdampf. Hinweis: Hohe Feuchtigkeit kann auch als Kondensat im Holz anfallen, wenn innen kein dichter Anstrich appliziert worden ist.