Praxisnahe Lehre und kreative Zusammenarbeit
In einer interdisziplinären Projektwoche haben Student*innen der Bachelorstudiengänge Architektur, Holztechnik und Bauingenieurwesen der Berner Fachhochschule Entwürfe für Gartenhäuser ausgearbeitet. In einem weiteren Projekt wurden zwei Prototypen in nur zwei Wochen in realisiert.
Interdisziplinär zu neuen Ideen
Angefangen hatte alles im Herbst 2023, als sich Student*innen der Bachelorstudiengänge Architektur, Holztechnik und Bauingenieurwesen mit der Weiterentwicklung des Familiengarten-Areals Ladenwandgut in Bern befassten. Sie taten dies im Rahmen der interdisziplinären Projektwoche «Special Week». Im Fokus der Aufgabenstellung stand das Freizeitgartenhaus als Haustyp.
Die Anforderungen waren nicht einfach: Die neuen Gartenhäuser sollten zweigeschossig, modular und erweiterbar sein, Nutzungen als Gewächshaus, Aufenthaltsraum oder Dachgarten erlauben, möglichst energieautark funktionieren und Regenwasser integrieren. Mit der gemeinsamen Intelligenz der angehenden Ingenieur*innen und Architekt*innen konnten die vielfältigen Anforderungen berücksichtigt und ganzheitliche Lösungen entwickelt werden.
Vom Entwurf zum Prototyp
Die Entwürfe der Student*innen haben die Projektpartnerin Stadtgrün Bern derart überzeugt, dass die Stadt Bern die Umsetzung von zwei Prototypen ermöglichte. Im Rahmen einer zweiwöchigen Springschool wurden die zwei Entwürfe «Gardenhuis» und «Mikado» im Frühling 2025 von Studierenden Bachelor Architektur weiterentwickelt und als Prototyp realisiert.
Zunächst wurden die zwei Entwürfe in ein Ausführungsprojekt überführt. Anschliessend erhielten die Student*innen die Möglichkeit, die Gartenhäuser im Werk von Erne Holzbau als 1:1 Prototypen zu produzieren und probeweise aufzubauen.
Die kurze Bearbeitungszeit von zwei Wochen zählte für die Student*innen zu den grössten Herausforderungen. Ein Gewinn waren die gut entwickelten Projektideen, die das Resultat der interdisziplinären Projektwoche vom Herbst 2023 waren. Das machte die Umsetzung einfacher.
In zwei Wochen galt es, die Entwürfe in ein baubares und sicheres Projekt weiterzuentwickeln. Dafür arbeiteten die Student*innen in zwei Teams. Sie hatten zwei Tage Zeit, um alle Ausführungszeichnungen und technischen Zeichnungen anzufertigen. Diese wurden dann zur Vorbereitung an ERNE Holzbau in Laufenburg geschickt. Im Werk vor Ort begleitete jedes Team die Produktion ihres Gartenhauses und baute dieses unter Anleitung von ERNE-Experten selbst auf. Das war eine der wertvollsten Erfahrungen: Learning by doing!
Das funktionale und nachhaltige Gartenhaus „Mikado» ist am Stand (Stand C01 und C03) der Berner Fachhochschule zu sehen. In einer Besucherumfrage wird ermittelt, inwiefern solche Gartenhäuser künftig in Schweizer Familien- resp. Freizeitgärten eingesetzt werden könnten.
Danach sollen die Prototypen in einem Freizeitgartenareal der Stadt Bern aufgebaut und weiter geprüft werden. Nach der Testphase entscheidet die Stadt Bern, ob sie einen der beiden Prototypen als neuen Standard beschaffen will.
Neues Bildungsangebot Landschaftsarchitektur
Passend zum interdisziplinären Studierendenprojekt stellt die BFH ihr neues Bildungsangebot im Bereich Landschaftsarchitektur vor. Die Ausbildung richtet sich an eine Generation, die Stadt, Natur und Gesellschaft als Ganzes denkt – und die mit kreativen Ansätzen zu nachhaltigen Lebensräumen beitragen möchte.
Besuchen Sie den Stand Stand (Stand C01 und C03) der Berner Fachhochschule sowie die Podiumsveranstaltung vom 14. Oktober im Innovationsforum: Landschaftsarchitektur als treibende Kraft urbaner Systeme
Kontakt:
Daniel Baur, Prof. für Landschaftsarchitektur und Städtebau
T +41 34 426 41 73, daniel.baur@bfh.ch